Stedelebener Kreisbote, 26. September

Bremshausversuche

Kleinklöten (Eigenbericht). Bezüglich der kürzlich via Stedeleben aus Stendal nach Kleinklöten angelieferten Bremshäuser – der "Kreisbote" meldete es in der vorangegangenen Ausgabe – konnte unser Photo-Korrespondent heute ermitteln, daß im örtlichen Waggon-Werk offenbar bereits zugehörige Waggongestelle hergerichtet worden sind.

Augenscheinlich und hier durch Lichtbild belegt wurden daselbst abermals Standardfahrgestelle der Verbandsbauart mit dem Achsstand von 4500 mm erheblich verkürzt. Nunmehr weisen diese einen Achsstand von lediglich 4000 mm auf. Überdies ist auf den beigefügten Photos zu erkennen, daß den 40 Jahre alten, seinerzeit von der längst aus dem Handelsregister gelöschten Firma Zeuke & Wegwerth zu Berlin hergestellten Chassis neue Zug- und Stoßeinrichtungen spendiert wurden. Für Experten unverkennbar wurde dabei auf Baugruppen aus der renommierten Fa. Peter Horn Spezialanstalt für Kupplungskulissen im fränkischen Herzogenaurach zurückgegriffen.

In Kleinklöten selbst hat man die alten Pufferbohlen abgesägt und neue angefertigt, um daran solide Stoßvorrichtungen aus den allseits bekannten Kleinkmehlener Müllerwerken zu befestigen. Die Trittbügel unter denselben stammen wiederum aus der Lehrwerkstatt des Kleinklötener Betriebes. Nicht im Bild dokumentieren ließen sich moderne Achslagerbuchsen. Diese Messingteile, ebenfalls aus der Hornschen Spezialanstalt, müssen indes fraglos verbaut worden sein. Andernfalls hätte das hier gezeigte Fahrgestell nicht mit bloßer Muskelkraft an die Rampe der Kleinklötener Fabrik gerollt werden können, wo ihm probeweise eines der in Stendal aufgearbeiteten Bremshäuser aufgesetzt wurde. Hierzu gilt es abschließend richtigzustellen, daß letztens vom Stendaler BW die Rede, aber das an sich auf Reparaturen und Neubauten vornehmlich von Personenwaggons spezialisierte Sachsenwerk der Altmark-Metropole gemeint war. Die Redaktion bittet den Irrtum zu entschuldigen.