Ein Bahnhof für alle Fälle (4)

9. Juli 2011 / Eigenbericht. – Wie es aussieht, kann der neue Stedelebener Bahnhof bald seiner Bestimmung übergeben werden. Zumindest wirken Teile desselben dienstbereit, nachdem der Innenausbau weit fortgeschritten ist.

Letzte Woche hatte die Stedelebener Kreisbahn (SKB) bereits eine Lieferung Tapeten und Fußbodenbelag erhalten, was auf eine zügige Inneneinrichtung schließen ließ. Mittlerweile stellt sich die Stuation vor Ort so dar:

Der Fußboden im Erdgeschoß zeigt sich aufs angenehmste gefliest; man verwendete quadratische Fliesen, welche, in zartbeigem Grundton gehalten, hellblaue Muster und braune Ecken aufweisen. Ferner wurden ein Stiegenhaus eingezogen sowie der Dienstraum und die Fahrkartenausgabe mit einer dünnen Wand abgeteilt; Panele schützen die Räume vor Verschmutzung und Abnutzung, und auch die Tapezierarbeiten wurden beendet.

Nunmehr erweist sich das Erdgeschoß insgesamt doch als geräumiger als zunächst befürchtet. Insofern konnte auch alles notwendige Mobiliar untergebracht und seine Aufstellung sinnreich organisiert werden, wie erste photographische Impressionen erkennen lassen.

Der Dienstraum wurde sparsam mit komplett in der SKB-Haustischlerei angefertigten Gründerzeitmöbeln ausgestattet. Sie bestehen allesamt aus Polystyol. Ein Frl. Schmidt besetzt dort den Fahrkartenschalter. Die alte Dame sorgt auf dem Schreibtisch des Stationsvorstehers bereits seit Jahren für preußische Ordnung; die dortigen A4-Blätter entstanden aus Zeitungspapier, das Kursbuch der Stedelebener Kreisbahn auf ihrem Wandtisch aus Decal-Trägerpapier des heimgegangenen Eisenbahn-Anschriften-Meisters Rupert Kreye.

In der Halle stehen lediglich zwei hölzerne Bänke (ebenfalls aus der Haustischlerei). Reisende, die es gemütlicher haben möchten, gehen in den Wartesaal 1.+2. Klasse, sprich: das Bahnhofslokal. Über ein Podest, welchem bis dato noch Geländer und Handlauf fehlen, erreicht man die Expressgut-Annahme, die im angrenzenden Güterschuppen untergebracht ist. Vom Podest aus führt das Stiegenhaus ins privat genutzte Obergeschoß.

Auf Kanonenöfen wurde zugunsten zweier Heizkörper einer Zentralheizungsanlage verzichtet, die sich im Keller befindet. Dieser wird später von außen erreichbar sein. Die Türen zu Dienstraum, Lokal und Güterschuppen sind allerdings noch nicht geliefert worden. Dringend erwartet wird Notwendiges wie Fensterbretter, Blumentöpfe, W 28, Tischlampe, Uhren, Papierkorb und Fahrpläne.