Neue Wagen, alte Gleise – und kein Betrieb

6. November 2013 / Eigenbericht. – Vor einem Jahr konnte unser Reporter davon berichten, daß im Ausbesserungswerk der Stedelebener Kreisbahn in Kleinklöten Altwaggons anderer Bahnverwaltungen aufgearbeitet werden sollen, um einen den Betriebserfordernissen der SKB angepaßten eigenen Waggonpark aufzubauen. Heute nun konnte unser Mitarbeiter die ersten rohbaufertigen Waggons besichtigen.

Hierbei handelt es sich zunächst nur um den künftigen Güterwagenbestand. „Unser Auftrag lautete, binnen Jahresfrist zwei G-Wagen mit kurzem Achsstand, einen zwei- und einen langen dreiachsigen Hochbordwagen, einen Rungen- und zwei Niederbordwagen mit je 4,50 Meter Achsstand abzuliefern sowie eventuell noch einen dreiachsigen Niederbordwagen bereitzustellen“, so die Auskunft des Werksleiters. „Es handelt sich dabei um die Erstausstattung der SKB, die ja bisher nur über geliehene Wagen der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft verfügt.“ Die Mietgebühren der DRG seien aber mit der Zeit recht hoch geworden, so daß die Beschaffung eigenen Rollmaterials als lohnenswert erschienen sei.

„Wir sind froh, daß wir diese acht Wagen nunmehr bis auf einige Kleinigkeiten fertiggestellt haben.“ Sogar im Probebetrieb seien diese schon erfolgreich und teils sogar mit Versuchsladegütern unterwegs gewesen. Aber wo denn bloß, da die SKB-Gleise doch seit einiger Zeit abgebaut und der Betrieb einstweilen eingestellt wurden? „Bei Kleinklöten verläuft noch eine ältere Strecke auf Kiesbettung, die haben wir mit diesem Zug aus dem Dornröschenschlaf geholt. Es hat ganz schön geknirscht in den alten Schwellen, die Kleineisen klirrten markerweichend, aber die kleine T3 ist uns nicht umgekippt. Die war ja auch mal für solchen schwachen Unterbau ausgelegt worden.“

Nach Auskunft des Obermeisters müsse nun noch die Fertigstellung des Anstriches samt Anschriften folgen. „Damit können wir uns aber Zeit lassen. Sie wissen ja selbst, daß die Neuanlage der SKB vom Vorstand erst kürzlich wieder ins Ungewisse verschoben wurde.“ Ihm persönlich sei das neue Farbschema der SKB-Güterwagen leider ziemlich fremd, das einen sandbraunen Grundanstrich vorsieht. „Na, mal sehen, vielleicht sieht das ja mit weißen Anschriften letztlich doch ganz gefällig aus.“ Beim Thema Personenwagen ist der sonst recht redselige Mann jedoch auffallend wortkarg. „Dazu bin ich nicht auskunftsberechtigt. Lassen Sie sich doch einfach überraschen.“ – So soll es sein, liebe Kreisboten-Leser!

Der SKB-Güterwagenpark