Sack & Pack (2)

20. Oktober 2015 / Eigenbericht.Als der Kreisboten-Reporter das Gelände des Waggonwerks Kleinklöten betritt, um sich für den zweiten Teil des Berichts über den Wiederaufbau eines altgedienten Packwagens umzusehen, kommt er gerade rechtzeitig.

Zwei Ladetüren lehnen an einem umgedrehten Güterwagen-Chassis; eine hat an Ober- und Unterkanten Führungsfedern erhalten. „Das ist nötig, mit irgendwas muß so eine Schiebetür ja geführt werden“, meint Werkstattleiter Wellfleisch. „Wie setzen die gleich zur Probe ein, da drüben steht der vormontierte Wagenkasten.“

Tatsächlich, und zwar ganz in Weiß. Die Waggonbauer haben in jede Seitenwand drei Fensteröffnungen gesägt, an der Unterkante Führungen für die Tür angeschraubt und bringen eben die obere Führungsschiene an. „Sobald die befestigt ist, hängen wir die Tür ein.“ Gesagt, getan.

Die Tür läßt sich erstaunlich leicht schieben, obwohl sie noch keinerlei Beschläge aufweist. „Schön“, freut sich der Ingenieur, „aber fällt Ihnen etwas auf?“ Dem Laien fällt nichts auf. „Beide Türen laufen in dieselbe Richtung, das ist bei Packwagen meistens üblich.“

Doch ganz blind ist der Kreisboten-Mitarbeiter dann auch wieder nicht. „Die vergitterten Ladeluken des ehemaligen dänischen Wagens haben Sie mit alten Brettern verschlossen.“ Das sei sehr fein beobachtet, wird er dafür gelobt. „Aber nun machen Sie mal Ihre Fotos, ich habe noch einen Termin. Es geht um ein geeignetes Fahrwerk, das ursprüngliche ist ja damals verkauft worden und ein Ersatzchassis nicht leicht zu beschaffen. Ich rufe Sie an, wenn wir versuchen, den Wagen auf neue Räder zu stellen.“