Zwei Kessel, drei Achsen (Fortsetzung)

14. März 2016 / Eigenbericht. – Schmierigkeiten aus dem Firmenarchiv des Waggon-Werkes.

Bild 4 und 5
Auf diesen beiden Bildern erkennt wohl auch der Laie zum ersten Mal, was für ein Waggon das werden sollte. Leider erwiesen sich die alten Kessel als nicht mehr einsetzbar. Ich kann Ihnen sagen, es war nicht leicht, einen würdigen Ersatz für diese historischen Behälter aufzutreiben! Dann kam ein Kollege auf die glorreiche Idee, zwei modernere Schmalspur-Kesselwagen zu fleddern. Die waren aber geschweißt und nicht genietet. Der Kollege grinste nur schelmisch und meinte: Die Kesselsättel haben wir auch nur geklebt und mit 3D-Nietreihen verziert. Was hindert uns, das mit den Behältern genauso zu machen? Farbe drüber und keiner merkt’s! Der Kunde war einverstanden.

Bild 6
Auf diesem Foto könnte man den Waggon schon fast als fertiggestellt ansehen. Das täuscht aber. Zwar sind nun die Bedienerbühnen vormontiert, aber erst provisorisch aufgelegt worden. Die Aufstiegsleitern sowie die nötige Querverbindung zwischen den Kesseln fehlen außerdem. Diese Traverse ist schon aus Sicherheitsgründen unabdingbar, damit kein Bediener zwischen die Behälter stürzt. Dort wird immerhin mit Ölen, Fetten und industriellen Schmierstoffen hantiert. Die Geländer sind wiederum in unserer hauseigenen Werkstatt aus Stahl gebogen worden. Auch haben die Behälter bisher nur die Stutzen für die späteren Auslässe samt Ventilen am unteren Scheitel erhalten.

Bild 7
Diese Photographie versammelt noch einmal die Hauptbaugruppen. Wir hatten den Wagen zu diesem Zeitpunkt nochmals zerlegt, weil sich die Baugruppen einzeln, also vor der Endmontage, besser lackieren lassen würden.

Wegen anderer Verpflichtungen mußte Oberingenieur Wellfleisch mit dieser Aufnahme leider seine interessante Unterrichtung unterbrechen, sagte aber zu, sie demnächst fortzusetzen. Wir bitten unsere geneigten Leser um etwas Geduld.