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Abort-Report
(6)
19.
Oktober 2024 / Rubrik Verkehr
Eigenbericht.
Zügig nähert sich der Bau des Großbommelner
Bahnhofs-Aborts der Vollendung.
Es ist ein winziger
Schritt für die Menschheit, aber ein großer für eine kleine
ländliche Eisenbahn-Station und Reisende in gewissen Nöten
hinsichtlich ihrer Notdurft, wovon wir heute wieder berichten wollen.
Türen mögen
eine Alltäglichkeit und selbstverständlich sein, aber oft wird
uns erst ihr Fehlen schmerzlich bewußt und gelegentlich ihre Beschaffung
zum schwierigen Unterfangen. Denn auch diese Bauelemente haben ihren Preis
und erfordern Mühe, Zeit und Handwerkskunst. Zum Glück gibt
es aber auch in unserem Kreise interessierte Mitbürger, die alles
ihnen zu Gebote Stehende tun, Mißständen vorzubeugen.
Bekanntlich entbot
sich wir berichteten davon die Stellmacherin Trude Nabenfett,
der notorisch finanzschwachen Stedelebener Kreisbahn (SKB) auf eigene
Rechnung drei Rundfenster sowie die Türen für das entstehende
Kleingebäude zu liefern. Noch in der vorigen Ausgabe des Kreisboten
verwiesen wir darauf, daß es mit den Türen noch eine Weile
dauern werde, und um so erfreulicher nimmt sich die heutige Mitteilung
aus, daß die drei Türen nicht nur fertiggestellt, sondern sogar
schon eingehängt worden sind!
Wie aus unseren Lichtbildern ersichtlich, sind die Türblätter
gut beweglich und fügen sich optimal in die vorgesehenen Öffnungen
im Mauerwerk. Die Handwerker der Fa. Nabenfett führten sogar die
fehlenden Türschwellen mit; leider nur konnten die Anschlagleisten
nicht gleich montiert werden, da ein Lehrling sie irrtümlich anderswo
angedübelt habe. Man wolle sie aber schleunigst nachfertigen und
anbauen.
Man habe die Türen mit Bedacht der Gestaltung des
Bauwerks angepaßt, so einer der Schreiner, und beispielsweise deren
Fensterchen in eine Flucht mit den übrigen Oberlichtern gelegt. Die
Türen bestünden im übrigen jeweils aus neun Einzelteilen,
von denen jedes aus einen speziellen Polystyrolholz gesägt und dann
mit den anderen verleimt worden sei.
Wozu man technisch nicht in der Lage sei, falle verständlicherweise
ins Metier anderer Gewerke: einer Glaserei die Scheiben, einer Schlosserei
die Drückergarnituren sowie einem Malermeister die farbliche Gestaltung.
Auf letzere sei man selbst gespannt.
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