Wir heißen Sie willkommen beim Stedelebener Kreisboten. Falls Sie unser Blatt bisher andernorts gelesen haben, kennen Sie sich ja bereits ein wenig aus. Für die Neuleser soviel: Wir befinden uns im Jahr 1932, es ist ruhig und friedlich hier im Magdeburgischen, irgendwo zwischen Altmark und Börde.

Die Stedelebener Kreisbahn (SKB) hat ihren Sitz in Stedeleben. Vom dortigen Endbahnhof aus geht es eingleisig zum nächstgelegenen Bahnhof Großbommeln. Als Zwischenstation ebenfalls in Form eines Endbahnhofs angelegt, führt von dort eine Stichbahn zum Dorf Hintzemuckel, wo die SKB einen Anschluß zu bedienen hat. Von Stedeleben aus in anderer Richtung führt die Strecke noch über etliche Dörfer nach Kleinklöten, das aber bahntechnisch ein, sagen wir mal: Schattendasein führt.

Leider hat die SKB ein Problem. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) hat den Bahnhof Stedeleben nicht in ihre zweigleisige Neubaustrecke einbezogen, sondern sie südlich davon angelegt. So rauschen Eil- und Güterzüge dort lediglich vorbei. Ein Vertrag räumt aber die wechselseitige Streckenmitnutzung ein, weshalb mehrmals täglich DRG-Züge in Stedeleben halten. Auf der SKB herrscht Dampftraktion vor, für den Probebetrieb eines neuen Dieseltriebwagens wählte die Wismarer Waggon-Fabrik aber auch unsere Kleinbahn-AG aus.

Ansonsten lebt die Gegend von Landwirtschaft, aber es gibt auch Kleinindustrie von lokaler Bedeutung, die ihre Waren gelegentlich bis Magdeburg liefert. So fertigt in Stedeleben eine Stellmacherei Speichenräder, was in Großbommeln die Automobil-Werkstatt G. Höllerich & Sohn motiviert hat, Automobile späterer Epochen in frühere Zeiten zurückzuversetzen.

Über all dies berichtet Ihr Kreisbote, wann immer es die Geschehnisse vor Ort hergeben.

 

   
 
 

 

 

   
   
 

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